11 – Giusi Nicolini, Bürgermeisterin von Lampedusa

„Wie groß muss der Friedhof meiner Insel noch werden?“ Mit diesen Worten benennt die Bürgermeisterin der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa den skandalösen Zustand an den Außengrenzen der „Festung Europa“. „Ich bin davon überzeugt, dass die europäische Einwanderungspolitik diese Menschenopfer in Kauf nimmt, um die Migrationsflüsse einzudämmen, sie betrachtet diese als Abschreckung.“ In Briefen und Interviews setzt sie sich mit eindringlichen Appellen für Frieden und Flüchtlinge, für Menschenwürde und Zivilcourage ein. An der Rettung der Bootsflüchtlinge sind auch die Einwohner Lampedusas beteiligt und bieten ihnen einen menschenwürdigen Aufenthalt und im schlimmsten Fall ein würdiges Begräbnis. Nicolini beschreibt es so: „Die Insel Lampedusa nimmt seit mehr als 20 Jahren Menschen auf und zeigt damit dem Rest Europas, dass man durch die Rettung anderer Menschen nicht untergeht und nicht stirbt.“

Weitere Infos im Netz: stuttgarter-friedenspreis.de/15-11