Abie Nathan setzte den Aussöhnungsprozess zwischen der arabischen Welt und Israel in Gang. Dafür war er mehrmals im Gefängnis. Überzeugt davon, dass Frieden zwischen Israel und seinen Nachbarn möglich sein müsse, provozierte er die Regierung seines Landes, das damals noch „in der Kibbuz-Atmosphäre verharrte“. 1989 kommt es zwischen Friedensaktivist und Politikern zu einer weite- ren Konfrontation: Nathan trifft sich mit dem Palästinenser-Führer Jassir Arafat, schüttelt ihm vor Fotografen die Hand – und wird da- für 1991 inhaftiert. Peres fungierte damals als Vize-Premier. Fünf Jahre später bekommt Peres gemeinsam mit Arafat und Jizchak Rabin den Friedensnobelpreis für die Friedensbemühungen, die sie gemeinsam in der Zeit nach der Inhaftierung Nathans angestrengt haben. Sie schütteln sich die Hand – und werden dafür gefeiert.
Legendär ist sein Piratensender „The Voice of Peace“, der von 1973 bis 1993 „von irgendwo im Mittelmeer“ neben moderner Popmusik Friedensbotschaften in den Mittleren Osten sendete, unterstützt von internationalen Musikgrößen jener Zeit: John Lennon, George Harrison, Gloria Gaynor, Joan Baez oder Peter Seeger. Abie Nathan hatte jedoch immer mehr als Israel im Blick. Ihm ging es um die ganze Welt und um jeden einzelnen Menschen darauf. Leider starb Abie Nathan im Jahr 2008 verarmt und fast vergessen in Israel. Im Gedenken an ihn soll der Friedenspreis an Erich Friedler verliehen werden.