Immer mehr Menschen verließen den kleinen Ort Riace im süditalienischen Kalabrien, um in den größeren Städten Arbeit und Unterhalt zu suchen. Dieser für das ärmere Kalabrien so typischen Landflucht wollte der Bürgermeister Domenico Lucano nicht tatenlos zusehen und bot die leerstehenden Häuser Menschen an, die ihre alte Heimat verlassen mussten. Er bemühte sich darum, den geflüchteten Frauen und Männern in den verschiedenen Handwerksbetrieben am Ort Arbeit und Einkünfte zu verschaffen, um ihnen die Integration zu erleichtern und auch ihre Familien nachzuholen. Auf diese Weise gelang es Domenico Lucano, die Einwohnerzahl seines Ortes zu erhöhen und Riace vor dem Verschwinden zu bewahren. Die alten und die neuen Dorfbewohner waren mit der Situation zufrieden. Die italienische Regierung wirft dem Bürgermeister nun Begünstigung illegaler Einwanderung vor und stellte ihn unter Hausarrest. Dabei ist er ein Vorbild für gelungene Integrationspolitik.
Quelle: ein Artikel in den Stuttgarter Nachrichten