Bisherige Preisträger

Der Stuttgarter Friedenspreis verleiht das Bürgerprojekt Die AnStifter seit 2003 Menschen und Projekten, die sich in besonderer Weise für “Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität” einsetzen.

2023: Die Seebrücke ist eine politische Bewegung, getragen vorwiegend von Einzelpersonen aus der Zivilgesellschaft. Mit Demonstrationen und Protestaktionen streiten sie für eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik: Weg von der Abschottung und hin zu Bewegungsfreiheit für alle Menschen, für ein Europa der Solidarität, der unveräußerlichen Menschenrechte und des Rechts auf Asyl.

2022: Reporter ohne Grenzen dokumentieren Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmieren die Öffentlichkeit, wenn JournalistInnen und deren Mitarbeitende in Gefahr sind. Sie setzen sich für mehr Sicherheit und besseren Schutz von Medienschaffenden vor allem in Krisengebieten ein. Reporter ohne Grenzen kämpfen online wie offline gegen Zensur, gegen den Einsatz sowie den Export von Zensur -Software und gegen restriktive Mediengesetze. Seit 1994 ist die deutsche Sektion von Berlin aus aktiv.

2021:  Im Jahr 2020 wurde Maria Kalesnikava, die zuvor in Stuttgart als Musikerin und Kulturmangerin tätig war, zum führenden Gesicht der Opposition in Belarus. Wegen „versuchter Machtergreifung“ und Gründung einer „terroristischen Vereinigung“ wurde sie im September 2021 zu elf Jahren Haft verurteilt.  Kalesnikava ist eine Schlüsselfigur der Proteste gegen Alexander Lukaschenko, der Belarus seit 26 Jahren autoritär regiert.

2020: Informations- und Pressefreiheit ist ein Recht, das einst gegen Tyrannen und Despoten erstritten wurde. Seit der ersten Erklärung der Menschenrechte von 1789 gehört es in Europa zu den unveräußerlichen Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft. Die scharfe Repression gegen Julian Assange richtete sich auch gegen die Verwirklichung einer umfassenden politischen Information aller Menschen. Mit der Verleihung des Friedenspreises an Julian Paul Assange setzen die AnStifterinnen und AnStifter ein Zeichen, das Recht auf bedingungslose Informations- und Pressefreiheit nicht nur zu schützen, sondern durchzusetzen.

2019: Sea-Watch e.V. ist eine gemeinnützige Initiative, die sich der zivilen Seenotrettung von Flüchtenden verschrieben hat. Angesichts der humanitären Katastrophe leistet Sea-Watch Nothilfe, fordert und forciert gleichzeitig die Rettung durch die zuständigen europäischen Institutionen und steht öffentlich für legale Fluchtwege ein.

2018Emma González hat durch Zufall den Amoklauf an ihrer Schule überlebt. Die eigene Angst und die Empörung über die Tatlosigkeit vieler Politiker im Zusammenhang mit dem Umgang mit Feuerwaffen sind die Grundlage ihres gesellschaftlichen Engagements.

2017: Der Friedenspreis an Aslı Erdoğan, Schriftstellerin und Kolumnistin, soll beispielhaft ein Zeichen gegen Angriffe auf öffentliche Meinungsäußerungen und auf Pressefreiheit setzen. „Ihre Waffe ist die Sprache, mutig und verzweifelt nennt sie die Dinge beim Namen: Willkür und Unterdrückung, Gewalt, Folter, Schuld.“

2016Jürgen Grässlin, Lehrer und Friedensaktivist aus Freiburg, wird für sein Engagement zu Rüstungsindustrie, Waffenexporten und Bundeswehr geehrt.

2015Giuseppina Maria „Giusi“ Nicolini, Bürgermeisterin der italienischen Gemeinde Lampedusa und Linosa, wird für ihr Engagement für eine humanere Flüchtlingspolitik der Europäischen Union geehrt.

2014: Edward Snowden, ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter. Der Whistleblower wird dafür geehrt, die weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten öffentlich gemacht zu haben.

2013: Enio Mancini und Enrico Pieri, Überlebende des NS-Massakers im italienischen Sant’Anna di Stazzema, werden für ihren jahrelangen Einsatz für die juristische Aufarbeitung des Wehrmachtsverbrechens und für internationale Verständigung geehrt.

2012: Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel! für ihr Engagement gegen Rüstungsexporte.

2011: Fatuma Abdulkadir Adan aus Kenia für ihr Projekt, mit Frauenfußball den Teufelskreis der Gewalt Kenias Norden zu durchbrechen.

2010: „Asylpfarrer“ Werner Baumgarten für seine Arbeit im Spannungsfeld zwischen Menschenrechten, deren Umsetzung in praktische Tagesarbeit und der Fürsorge für den einzelnen Flüchtling, von denen bis zu 4.000 jährlich bei ihm Rat suchen.

2009: Dr. Susan Bardosz und Prof. Dr. Arpard Pusztai für ihre kritischen Arbeiten zur Gentechnik

2008: Poema – Armut und Umwelt in Amazonien (friedensstiftende Projekte, Brunnenbau, Hilfe zur Selbsthilfe in Brasilien)

2007: Agostin Aguayo desertierte aus der US-Army und kam in den Knast: Ein standhafter Pazifist pfeift auf die Army.

2006: Giuliana Sgrena. Die italienische Journalistin für mutige und engagierte Berichterstattung gegen Krieg und Terror

2005: Wolfram Hülsemann, Pfarrer aus Potsdam, für innovative Arbeit gegen Rechtsextremismus und Gewalt (Brandenburg gegen rechts)

2004: Lama Tarayra, Jerusalem. Die 16jährige Schülerin bekam 5000 Euro fürs Brückenbauen zwischen palästinensischen und israelischen Jugendlichen.

2003: Die Aktion “Ferien vom Krieg” des Komitee für Grundrechte und Demokratie (Helga Dieter u.a.)