Hugo Adolf Höllenreiner ist Zeitzeuge der Verfolgung von Sinti während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Seine Eltern wählten den zweiten Vornamen ihres Sohnes, um ihn damit vor der aufzie- henden Bedrohung durch die Natio- nalsozialisten zu schützen. Er wurde trotzdem am 16. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo Josef Mengele ihn und seinen Bruder mit brutalen medizinischen Experimenten quälte. Über die Lager Ravensbrück und Mauthausen kam Höllenreiner nach Bergen-Belsen. Er, seine fünf Geschwister und beide Eltern überlebten die Verfolgung der Sinti im Dritten Reich. Seit den späten 1990er Jahren berichtete Höllenreiner in zahlreichen Vorträgen als Zeitzeuge über seine Erlebnisse. Der engagierte 79-Jährige lebt in Ingolstadt. In einer Reihe von Interviews erzählte Höllenreiner auch der Autorin Anja Tuckermann von seinem Schicksal während des Nationalsozialismus. Diese erhielt für das Buch „Denk nicht, wir bleiben hier!“ Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner über sein Leben 2006 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Über Höllenreiners Schicksal wurde 2007 der Dokumentarfilm Angelus Mortis gedreht. Adrian Coriolan Gaspar führte ab 2008 eigene Interviews mit Höllenreiner und setzte dessen Erinnerungen mu- sikalisch in seinem ersten Orchesterwerk Symphonia Romani – Bari Duk um, einem Oratorium für Solo Bass, gemischten Chor und Orchester.